Bestehende Arbeiten und Vorgaben zu KBV-Basis-Profilen
Im Folgenden werden exemplarisch einige andere Standardisierungsvorhaben und -vorgaben im In- und Ausland beschrieben. Dies stellt keine abschließende Auflistung dar.
Arbeiten in Deutschland
HL7 Deutschland Basis-DE
Die deutschen Basisprofile definieren Vorgaben, die deutschlandweit einheitlich umgesetzt werden sollten. Dies betrifft beispielsweise die Repräsentation von
- Identifikatoren (wie Versichertennummern, IK, BSNR, LANR),
- verbreiteter Terminologie-Systeme (wie ICD-10-GM, OPS) und
- Datenelemente (wie VSDM/eGK, Darstellung von Personennamen und Adressen, typische Befunde).
Hierdurch soll gewährleistet sein, dass unterschiedliche Systeme gleiche Konzepte auf einheitliche Art und Weise implementieren. Dadurch besteht für Hersteller und Anwender der Vorteil, dass die definierten Elemente nicht erneut spezifiziert werden müssen, sondern aufgrund des Kommentierungs- und Abstimmungsverfahrens die jeweiligen Inhalte bereits sinnvoll abgebildet sind.
Gleichzeitig stellen die Basisprofile den Rahmen zur Umsetzung eigener, anwendungsfallspezifischer Profile zur Verfügung. Sie sind offen gestaltet, so dass Anwender bzw. Hersteller für den konkreten Anwendungsfall bei Bedarf Einschränkungen und/oder Erweiterungen profilieren können. 1
Die Vorarbeiten von Hl7 Deutschland wurden soweit wie möglich beachtet und in die KBV-Basisprofile integriert.
MII-Kerndatensatz
Die Medizininformatik-Initiative (MII) ist eine vom BMBF (Bundesministeriums für Bildung und Forschung) mit ca. 160 Millionen € geförderte Initiative, welche die Daten aus Krankenversorgung und Forschung besser nutzbar machen möchte. Kernelement der MII sind die sog. Datenintegrationszentren. "In diesen sollen medizinisch relevante Daten aus Patientenversorgung und Forschung integriert und für weitere klinische Forschung verfügbar gemacht werden. Eine wichtige Voraussetzung zur gemeinsamen Nutzung von Daten ist der MII-Kerndatensatz. Die Konsortien der Medizininformatik-Initiative legen gemeinsam in übergreifenden Arbeitsgruppen einen auf internationalen IT-Standards beruhenden, modularen Datensatz fest, der unabhängig von Konsortium oder konkretem Use Case durch alle Datenintegrationszentren zunächst für alle stationären Fälle des Standorts vorgehalten werden soll."2
Arbeiten und Vorgaben im nicht europäischen Ausland
Es sind einige Vorarbeiten auf internationaler Ebene getätigt worden. Ein Beispiel ist die International Patient Summary (IPS). Diese hat jedoch nicht den Anspruch eine grundlegende Basis für andere Projekte zu bieten, sondern soll ein Minimal-Set an klinischen Informationen bereitstellen (As specified in the CEN EN 17269 and ISO/DIS 27269, the IPS dataset is a “minimal, non-exhaustive set of data elements required for the international patient summary”3)
Bei der Bearbeitung der KBV-Basis wurden auch diese Vorgaben mit betrachtet.
Nicht alle Vorgaben können beachtet werden. So ist beispielsweise die Verwendung des Geschlechts in vielen bekannten Anwendungsfällen nicht notwendig oder gewünscht (z.B. Datenschutz).
