An dieser Stelle werden übergreifende Operationalisierungshinweise für die umsetzenden Systeme beschrieben. Die Operationalisierungshinweise setzen sich aus den Rückmeldungen, welche innerhalb des Kommentierungsverfahrens eingegangen sind, zusammen. Diese Hinweise sind informativer Natur, eine Umsetzung wird jedoch als sinnvoll erachtet, da sie zu einer einfachen, komfortablen und umfänglichen Nutzung des digitalen U-Hefts in allen Szenarien beitragen können.   

Eingabeunterstützung und Interoperabilität
  • Unterstützung des Anwenders bei der Übernahme von gleichen Informationen aus dem MIO Mutterpass in das U-Heft wie zum Beispiel zur Schwangerschafts- oder Geburtsanamnese.*
  • Möglichkeit der automatisierten Übernahme gleicher Informationen, welche an verschiedenen Stellen innerhalb des MIO U-Hefts vorkommen.

* Es wird angemerkt, dass ähnliche Informationen zum Teil unterschiedlich modelliert sind, da die Ausgestaltung in den zugrundeliegenden normativen Papierdokumenten voneinander abweicht z.B. im Hinblick auf die Anzahl der Dezimalstellen, die Werteliste oder der Codeausrichtung.

Managementfunktionen
  • Automatische Übernahme der eingetragenen Körpermaße in die Darstellung der Perzentilkurven
  • Warnfunktionen, wenn Körpermaße in Grenzbereichen der Perzentilkurven liegen z.B. durch Ampelansicht
  • Automatischer Hinweis aus dem System bei unterbliebenen Früherkennungsuntersuchungen oder Impfungen bei der nächstfolgenden Früherkennungsuntersuchung
Darstellung eines U-Heftes
  • Es sollte für die Nutzbarkeit in der Praxis sichergestellt werden, dass das U-Heft in seiner Gesamtheit abgebildet werden kann und nicht jeder Datensatz (jede U-Untersuchung) nur einzeln einsehbar ist.
  • Die Umsetzung entsprechend des gelben Heftes in Papier
  • Möglichkeit der Erstellung eines Ausdrucks
Vermeidung von Doppeluntersuchungen/-dokumentation
  • Das Kinderuntersuchungsheft enthält die Dokumentation der speziellen Früherkennungsuntersuchungen. So ist das Pulsoxymetriescreening sowohl der U1 als auch der U2 zugeordnet. Auf diese Weise ist unklar, ob man das jeweilige Untersuchungsergebnis über U1 oder U2 erreicht und es möglicherweise zu unnötigen Doppeluntersuchungen kommen kann, da nicht gleich sichtbar ist, ob eine Untersuchung durchgeführt wurde oder nicht. Im Papierdokument gibt es verschiedene Zeitpunkte an denen die Untersuchung durchgeführt werden kann bzw. zu denen sie nachgeholt werden kann - jedoch grundsätzlich ist sie nur ein mal durchzuführen. Doppeluntersuchungen gilt es zu vermeiden. Dokumentiert ein Anwender eine spezielle Früherkennungsuntersuchung, sollte durch das System geprüft werden, ob hierfür bereits ein Eintrag vorliegt. Wenn bereits ein Befund vorhanden ist, sollte der Anwender darauf hingewiesen werden.


Weitere Operationalisierungshinweise

Die Umsetzung der Ankreuzfelder im Papier-U-Heft gegenüber der Nutzung im digitalen U-Heft

Im Kinderuntersuchungsheft sind zahlreiche Ankreuzfelder vorhanden. Die verschiedenen Ankreuzfelder des U-Hefts sind zum Teil als Value Sets dargestellt, wobei die Auswahl eines Wertes einem Boolean mit der Ausprägung True entspricht (äquivalent eines angekreuzten Kästchens).

Beispiel der Untersuchung von Thorax, Lunge und Atemwegen in der U3: 5.5.3 U3 - Untersuchung, Phase II

Unterschiedliche Teildokumente innerhalb des U-Heftes (U-Untersuchungen, Teilnahmekarte)

Bei der Implementierung sollten alle Teile des U-Heftes entsprechend des vorgesehenen Verwendungszweckes umgesetzt werden.