ACHTUNG: Diese Seite stellt den Arbeitsstand vom 15. März 2024 dar, der Inhalt wird soweit erforderlich angepasst. Der Kommentar-Button am Ende der Seite darf bis zum 17. Mai 2024 gern genutzt werden, um uns noch hilfeiche Tipps mit auf den Weg zu geben. Es handelt sich ausdrücklich nicht um die Eröffnung eines Kommentierungsverfahrens, sondern soll noch in dessen Vorfeld die Möglichkeit eröffnen, sich zu den gezeigten Inhalten zu äußern.

Was ist auf dieser Seite zu sehen?

Wir stellen hier den aktuell erarbeiteten Stand vor und veranschaulichen ihn mithilfe eines Fallbeispiels. Dabei stellen wir einen heute typischen Befundbericht zu einer Röntgenuntersuchung der später vorstellbaren Visualisierung des MIO in einem Primärsystem gegenüber. Begleitend dazu wird der dem Fallbeispiel zugrundeliegende Versorgungsprozess mittels der Modellierungssprache BPMN dargestellt und dabei um die künftigen Komponenten einer ePA-Kommunikation erweitert.

BPMN steht für "Business Process Model and Notation" und ist eine standardisierte grafische Darstellungssprache, die in der Informationstechnologie und im Geschäftsprozessmanagement verwendet wird. Sie bietet eine gemeinsame Methode zur Modellierung, Visualisierung und Dokumentation von Prozessen.

Das Fallbeispiel

Lisa Testermann ist am Vorabend auf unebenem Gelände mit dem rechten Fuß umgeknickt. Zuhause wurde der Knöchel gekühlt und ruhiggestellt. Über Nacht ist das rechte Sprunggelenk angeschwollen. Die Bewegung ist schmerzhaft eingeschränkt. Lisa Testermann sucht deshalb die nahegelegene chirurgische Praxis von Herrn Dr. Mustermann auf. Zum Ausschluss einer Sprunggelenksfraktur wird eine Röntgenuntersuchung des OSG rechts in drei Ebenen veranlasst, welche in der Radiologie am St. Joseph-Stift in Bremen durchgeführt wird. Bei der Auswertung der Aufnahmen kann der befundende Radiologe, Herr Schaumichan, keine Fraktur feststellen. Bei der kurz darauf erfolgenden Wiedervorstellung in der chirurgischen Praxis erhält Frau Testermann eine Hilfsmittelverordnung für eine Bandage, um das Sprunggelenk vorübergehend zu stützen.


Der Versorgungsprozess

Der nachfolgend dargestellte Versorgungsprozess zeigt die einzelnen Handlungen der behandelnden bzw. untersuchenden Personen nach einer Distorsion des oberen Sprunggelenks. Da die Handlungsoptionen vom jeweiligen Verletzungsmuster abhängen, haben wir aus Gründen der Übersichtlichkeit den auf unseren Fall zutreffenden Behandlungspfad rot gekennzeichnet.




Das Informationsmodell

Die nachfolgende Übersicht haben wir an den Abschnitten eines Befundberichts gemäß der DIN 25300-1:2018-05 ausgerichtet. Fettgedruckte Informationselemente werden in der vorgenannten DIN als (konditional) verpflichtende Angaben aufgeführt. In Normalschrift aufgeführte Elemente kennzeichnen die laut DIN optional verwendbaren Angaben. 

Erkennbar ist, dass verschiedene Informationen heute oftmals nicht auf einem Befundbericht zu finden sind, weil sie an anderer Stelle dokumentiert sind, was gemäß der vorgenannten DIN legitim ist (z. B. Angaben im Rahmen der Röntgenverordnung). Da sie im Primärsystem vorhanden sind, lassen sie sich leicht in das MIO Bildbefund integrieren. Das schafft insbesondere auch ggü. der untersuchten Person Transparenz. Diese hat unter anderem ein berechtigtes Interesse daran zu wissen, welcher Strahlenexposition sie bei der Untersuchung ausgesetzt war. 

Bei dieser Vorabveröffentlichung stellen wir zunächst ausschließlich die Elemente vor und treffen aktuell noch keine Aussagen zu deren Strukturierungsgrad und der Zuordnung zu einem FHIR®-Profil. Dies werden wir in den nächsten Wochen und Monaten gemeinsam mit dem Beirat im MIO Bildbefund abstimmen und im Rahmen der Kommentierung veröffentlichen.

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Elemente des Informationsmodells auf diesen Abschnitt bezogen


 1. Name

 2. Geburtsname

 3. Geburtsdatum

 4. Geschlecht

 5. Identifikationsnummer

......................................................................................

Fett = (konditional) verpflichtend

Normal = optional verwendbare Angaben

.......................................................................................


Elemente des Informationsmodells  auf diesen Abschnitt bezogen


 6. Frühere Untersuchungen

 7. Schwangerschaft
     (verpflichtend nur bei Frauen
      im gebärfähigen Alter)

 8. Stillzeit

 9. Rechtfertigende Indikation

10. Indikationsstellender Arzt

11. Durchführende Person

12. Strahlenexposition

13. Verabreichter Stoff (Kontrastmittel)

......................................................................................

Fett = (konditional) verpflichtend

Normal = optional verwendbare Angaben

.......................................................................................




Elemente des Informationsmodells auf diesen Abschnitt bezogen


14. Angaben zu der Institution, in der das bildgebende oder bildgestützte Verfahren angewandt wurde

15. Körperregion

16. Untersuchungstechnik

17. Datum (der Untersuchung)

18. Zeitpunkt (der Untersuchung)

19. Verweis auf die Studie (Link zu den Bilddaten)

20. Grund der Nichtdurchführung

......................................................................................

Fett = (konditional) verpflichtend

Normal = optional verwendbare Angaben

.......................................................................................


Elemente des Informationsmodells auf diesen Abschnitt bezogen


21. Anfordernde Person (Überweisende Person)

22. Klinische Angaben

23. Medizinische Fragestellung

......................................................................................

Fett = (konditional) verpflichtend

Normal = optional verwendbare Angaben

.......................................................................................


Elemente des Informationsmodells auf diesen Abschnitt bezogen


24. Befundfragestellung

25. Beschreibung

26. Beurteilung

27. Empfehlung

......................................................................................

Fett = (konditional) verpflichtend

Normal = optional verwendbare Angaben

.......................................................................................


Elemente des Informationsmodells auf diesen Abschnitt bezogen

 

28. Angaben zum/r Autor:in

29. Unterzeichnende Person neben der verantwortlichen unterzeichnenden Person

30. Angaben zu der verantwortlichen unterzeichnenden Person

31. Datum der Signatur

32. Uhrzeit der Signatur

......................................................................................

Fett = (konditional) verpflichtend

Normal = optional verwendbare Angaben

.......................................................................................


Stand: 15. März 2024


Kommentierungen

    • Key

    • EBILD1X0X0-3

    • Erstellt

    • 22.04.2024

    • Name

    • Dr. med. Björn Mehlhorn

    • Organisation

    • RHÖN-KLINIKUM AG

    • Zusammenfassung

    • Röntgenbildserver

    • Beschreibung

    • Sehr geehrte Damen und Herren,
      es ist angedacht, daß das MIO Bildbefund auch die Links auf die Bilder mitgesendet werden (können). Damit kann der Bildbefund, wenn er "nur" ganz viele Links enthält, auch ein Ersatz für eine DICOM-CD sein - denn damit erhält man als Emfpänger ja auch alle Bilder als Link.
      Die bisherige Variante ist die Übergabe eines Download-Links an den Patienten, unter dem sich dieser und der Arzt die Bilder herunterladen kann. Diese kryptische Variante ohne Standardisierung (Downloadlink im MIO) in der Übergangsphase scheitert oft daran, daß die Betreiber der Server nicht auf einer Whitelist sind und in vielen Firewalls geblockt werden.
      Daher rege ich folgendes 2-Step-Verfahren für die Zeit vor dem MIO an (eine Idee für eine technische Lösung für die Möglichkeit mit dem Link habe ich bereits auch): Alle Server-Betreiber sollen sich bei MIO42 auf einer Portal-Seite registrieren als Betreiber so eines Röntgenbildservers. Die Daten werden selbst nicht an Dritte weitergegeben - es wird jeder IT aber ermöglicht, ein White-List-Verfahren über den MIO42-Server zu etablieren, damit man als Krankenhaus (bzw. Betrieb mit guten Firewalls) gesichert auf alle (registrierten) Röntgenbildserver zugreifen kann. Vorteil der zentralen Registrierung ist weiterhin, daß Sie wissen, unter welcher URL Server existieren - sodaß Sie das Link-Verfahren in den MIO dann anpassen können. Über den Web of trust - das ist ja etabliert - kann dann ein Deep-Link auf ein Bild, welches ein Empfänger (eHBA-Besitzer oder SMC-B-Nutzer) liest, angereichert werden mit Empfänger-Daten ("Ich bin Arzt und darf drauf zugreifen") - und kann dann das Bild (verschlüsselt) durchs Internet bugsieren. Das Bild ist signiert und verschlüsselt und nur vom eHBA/SMC-B zu entschlüsseln.

      Primär - zur Umgehung der Firewallproblematik an sämtlichen Krankenhausstandorten - braucht es jedoch ein Verzeichnis sämtlicher Server - ggfs. sogar mit einer https:-Verbindung oder FTPS-Verbindung, die nur zu GEMATIK-Teilnehmern aufgebaut werden kann (Schlüssel im FTPS oder HTTPS sind per GEMATIK-Verfahren prüfbar). Diese "Distribution" der Röntgenbilder sollte parallel für den Radiologen angeboten werden für den Patienten (normal https - mit den Schlüsseln, die ein Browser mitbringt) und dann mit einem speziellen "Gematik-HTTPS", wo die Schlüssel nur von der GEMATIK mitgebracht werden.

      Mit freundlichem Gruß

      Björn Mehlhorn


    Kommentarbeantwortung

    WerKommentar

    Antwort

    Dr. Björn Mehlhorn

    (per Mail)

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    es ist angedacht, daß das MIO Bildbefund auch die Links auf die Bilder mitgesendet werden (können). Damit kann der Bildbefund, wenn er "nur" ganz viele Links enthält, auch ein Ersatz für eine DICOM-CD sein - denn damit erhält man als Emfpänger ja auch alle Bilder als Link.
    Die bisherige Variante ist die Übergabe eines Download-Links an den Patienten, unter dem sich dieser und der Arzt die Bilder herunterladen kann. Diese kryptische Variante ohne Standardisierung (Downloadlink im MIO) in der Übergangsphase scheitert oft daran, daß die Betreiber der Server nicht auf einer Whitelist sind und in vielen Firewalls geblockt werden.
    Daher rege ich folgendes 2-Step-Verfahren für die Zeit vor dem MIO an (eine Idee für eine technische Lösung für die Möglichkeit mit dem Link habe ich bereits auch): Alle Server-Betreiber sollen sich bei MIO42 auf einer Portal-Seite registrieren als Betreiber so eines Röntgenbildservers. Die Daten werden selbst nicht an Dritte weitergegeben - es wird jeder IT aber ermöglicht, ein White-List-Verfahren über den MIO42-Server zu etablieren, damit man als Krankenhaus (bzw. Betrieb mit guten Firewalls) gesichert auf alle (registrierten) Röntgenbildserver zugreifen kann. Vorteil der zentralen Registrierung ist weiterhin, daß Sie wissen, unter welcher URL Server existieren - sodaß Sie das Link-Verfahren in den MIO dann anpassen können. Über den Web of trust - das ist ja etabliert - kann dann ein Deep-Link auf ein Bild, welches ein Empfänger (eHBA-Besitzer oder SMC-B-Nutzer) liest, angereichert werden mit Empfänger-Daten ("Ich bin Arzt und darf drauf zugreifen") - und kann dann das Bild (verschlüsselt) durchs Internet bugsieren. Das Bild ist signiert und verschlüsselt und nur vom eHBA/SMC-B zu entschlüsseln.

    Primär - zur Umgehung der Firewallproblematik an sämtlichen Krankenhausstandorten - braucht es jedoch ein Verzeichnis sämtlicher Server - ggfs. sogar mit einer https:-Verbindung oder FTPS-Verbindung, die nur zu GEMATIK-Teilnehmern aufgebaut werden kann (Schlüssel im FTPS oder HTTPS sind per GEMATIK-Verfahren prüfbar). Diese "Distribution" der Röntgenbilder sollte parallel für den Radiologen angeboten werden für den Patienten (normal https - mit den Schlüsseln, die ein Browser mitbringt) und dann mit einem speziellen "Gematik-HTTPS", wo die Schlüssel nur von der GEMATIK mitgebracht werden.

    Mit freundlichem Gruß
    Björn Mehlhorn

    Primär liegt der Fokus des MIO eBildbefund auf der Speicherung strukturierter Befundberichtsdaten in der ePA. In bestimmten Anwendungsfällen ist es für den Nutzenden mindestens von Vorteil, teilweise unerlässlich, auch die Bilddaten einsehen zu können. Zusammen mit der gematik und der AG MIO in der Radiologie tragen wir aktuell die denkbaren Möglichkeiten einer Bildspeicherung bzw. -verlinkung im MIO eBildbefund zusammen und schaffen damit eine Diskussionsgrundlage für die Politik, Industrie und Anwenderschaft im Hinblick auf bestehende Bedarfe, technische Machbarkeit, Finanzierbarkeit und ggf. zu schaffende technische sowie regulatorische Voraussetzungen. 

    Klarstellend ist zu erwähnen, dass die mio42 GmbH keine(n) Server betreibt/betreiben wird, auf denen ePA-Daten oder andere im Zusammenhang mit MIO's entstehende Daten gespeichert werden. Insofern kann das vorgeschlagene Whitelistening nicht bei der mio42 GmbH erfolgen.

    Ihre vorgetragenen Vorschläge werden der gematik als verantwortliche Organisation für die Spezifikation der ePA und der in ihr erfolgenden Operationen zur Prüfung zugeleitet.