Was sind wichtige Aspekte im MIO-Kontext? Kodierbare Konzepte

Hallo und willkommen zu Per Anhalter durch das MIOVersum. In diesem Video möchten wir dir kurz zeigen, welche Datentypen für die Codierung in FHIR®-Ressourcen genutzt werden.

Bestimmte Elemente in FHIR® dienen dazu, Konzepte in der realen Welt unmissverständlich mit Codes zu bezeichnen oder zu beschreiben. Sie werden dazu genutzt Untersuchungen, Diagnosen, Berufsbezeichnungen, Medikamente und viele andere Dinge in der medizinischen Versorgung mithilfe von Terminologien abzubilden. Anhand dieser vordefinierten Codesysteme kann die Bedeutung eines Codes eindeutig ermittelt werden. Außerdem sind codierte Informationen maschinenlesbar und somit essenziell für eine digitalisierte Kommunikation im Gesundheitswesen.

In FHIR® gibt es verschiedene Datentypen, die verwendet werden, um Terminologien einzubinden. Schauen wir uns an einem Beispiel an, welche Datentypen das sind und wie sie miteinander zusammenhängen.

Das Element "conclusionCode" hat den Datentyp "CodeableConcept". Es handelt sich hierbei um einen Datentypen, der Dinge aus der realen Welt in Form von codierbaren Konzepten darstellen kann.

Innerhalb vom Datentyp "CodeableConcept" gibt es ein text-Element mit dem Datentyp "string". Im text-Element kann das codierbare Konzept direkt in natürlicher Sprache eingetragen werden. Hier findet noch keine Codierung statt.

Im Coding-Element geht es semantisch gesehen ans Eingemachte. Hier werden nämlich nicht nur die tatsächlichen Codes, sondern auch weitere für die eindeutige Identifikation der Codierung nötige Informationen hinterlegt. Innerhalb von Elementen mit dem Datentyp "Coding" befinden sich insgesamt fünf Elemente.

Das system-element hat den Datentyp "uri". Hiermit wird das Codesystem, aus dem der genutzte Code stammt, unmissverständlich identifiziert. Dieses Element muss bei Codierungen in unseren MIOs immer befüllt werden.

Das version-Element ist ein String-Datentyp und erlaubt die Angabe der Version des zugrundeliegende Codesystems. Die Angabe ist in einigen Fällen verpflichtend, da einige Codes nicht in allen Versionen eines Codesysteme enthalten sind oder über verschiedene Versionen hinweg verändert wurden.

Im code-Element, dessen Datentyp auch "code" heißt, wird der tatsächliche Code eingetragen. Dieses Element ist verpflichtend bei allen Codierungen.

Das display-Element ist ein String-Datentyp. Hier wird eine dem eingetragenen Code entsprechende menschenlesbare Anzeige angegeben. Auch dieses Element ist in unseren MIOs verpflichtend.

Das userSelected-Element gibt an, ob der Code automatisch eingetragen oder von einer Person ausgewählt wurde. Dieses Element ist in unseren MIOs in der Regel ausgeschlossen, es kann also gar nicht befüllt werden.

Das war jetzt ganz schön viel Information. Vielleicht wird es anhand eines Beispiels etwas klarer.

Fangen wir beim CodeableConcept an. Das Element conclusionCode kann in diesem Profil mehr als einmal befüllt werden.

Es können hier also mehrere unterschiedliche Konzepte in codierter Form hinterlegt werden. Pro eigenständigem Konzept muss das Element in einer separaten Ausführung befüllt werden.

In dem hier gezeigten Beispiel dient das Element "conclusionCode" dazu, eine Liste von Diagnosen darzustellen. In diesem Beispiel werden wir die Diagnosen "Diabetes mellitus" und "Frontotemporale Demenz" codieren.

Das CodeableConcept-Element "conclusionCode" soll also zwei Sätze an Werten übertragen, die jeweils die Codierung von einer dieser beiden Diagnosen darstellen.

Zunächst einmal gibt es für beide Diagnosen jeweils ein text-Element, das eine Beschreibung des Konzeptes in natürlicher Sprache enthält.

Für beide Konzepte liegt jeweils ein Coding mit SNOMED CT vor

Außerdem sind die Diagnosen beide mit der ICD-10 German Modification codiert

Insgesamt liegen vier Codings vor. Davon beschreiben zwei, zusammen mit dem dazugehörigen text-Element, das erste codierbare Konzept: die Diagnose Frontotemporale Demenz

Die anderen beiden Codings und das dazugehörige text-Element beschreiben ein zweites codierbares Konzept: die Diagnose Diabetes mellitus

Damit hast du einen ersten Überblick über die Terminologie-Datentypen in unseren MIOs. Vielen Dank für's Zuschauen!