Spezifische Operationalisierungshinweise sind Hinweise, die nur für das festgelegte MIO Impfpass gelten.

Operationalisierungshinweise

 Vereinfachung der Erfassung der Impfstoff-Informationen mittels einer Arzneimitteldatenbank

Für erstellende Systeme:

Arzneimitteldatenbanken sind die Basis für Verordnungssoftware nach § 73 SGB V. Der Anforderungskatalog für Verordnungssoftware als Anlage 23 zu § 29 Bundesmantelvertrag – Ärzte definiert dabei im "Kapitel 2 Arzneimittelstammdaten" welche Mindestangaben für Fertigarzneimittel zur Verfügung gestellt werden müssen. Unter anderem sind die PZN, der Handelsname sowie der ATC-Code und die ATC-Bezeichnung für jedes Produkt enthalten.

Für den Impfpass kann auf eben diese Informationen aus den Arzneimitteldatenbanken zurückgegriffen werden, um AnwenderInnen in der schnellen und fehlerfreien Erfassung des Impfstoffs bei der Dokumentation einer Impfung zu unterstützen.

Wählt eine Person einen Impfstoff über den Handelsnamen oder eine PZN aus, so ist der ATC-Code bereits zugeordnet und kann übernommen werden. Über die von der mio42 bereitgestellten ConceptMaps stehen die weiteren Mappings vom ATC-Code zum SNOMED CT®-Code des Impfstoffes und weiter zur Erkrankung, gegen die geimpft wird, zur Verfügung. So können nach der Auswahl des Fertigarzneimittels alle weiteren Felder automatisiert übernommen werden.

Soll AnwenderInnen lediglich die Auswahlliste an Impfstoffen bereitgestellt werden, so kann die Liste der ATC-Codes als Filterkriterium der gesamten Arzneimitteldatenbank herangezogen werden.

Eingabeunterstützung

Für erstellende Systeme:

Die Automatisierte Erfassung und Übernahme von Datenfeldern über die Pharmazentralnummer (PZN) und die Chargenbezeichnung im 2 D-Barcode (auf dem Behältnis) über einen Scanner, aus Arzneimitteldatenbanken, aus Primärsystemen und zurück sowie aus Laborinformationssystemen usw. sollte eine Eingabeunterstützung durch das System stattfinden.

Impfmanagement

Für anzeigende Systeme:

Der Abgleich von Impf- und Patientendaten (auch aus anderen Teilen der ePA zu Allergien, Komorbiditäten etc.) mit Impfempfehlungen z.B. der STIKO bzw. regionalen Kommissionen, das Aufzeigen von eventuellen Impflücken und abgeleiteten Erinnerungsfunktionen für ärztlich tätige Personen bzw. über das Frontend des Versicherten und weitere Funktionalitäten,  der einfache und schneller Zugang zu weiterführenden Informationen (Verfügbar machen von Informationen zu Erregern, Erkrankungen und der Impfung) sollte das System ermöglichen.

Darstellung eines Impfpasses

Für anzeigende Systeme: 

  • Notwendigkeit der Anzeige aller Impfeinträge als ein Impfpass
  • Intelligente Sortierung von zusammenhängenden Impfungen sowie Anzeige von Rangfolgen der Impfungen für einen besseren Überblick
  • Funktionalitäten wie suchen, sortieren etc..
  • Anwendergerechte Anzeige (Hinweis zu ungewöhnlichen Impfreaktionen lediglich in der Versichertenansicht)
  • Möglichkeit einer mehrsprachigen Anzeige der Informationen für Versicherte unter Nutzung der internationalen Codier- und Klassifikationssysteme.

Ausdruck

Für anzeigende Systeme und erstellende Systeme:

Es sollte Möglichkeit bestehen, Bescheinigungen für die Vorlage von Impfinformationen, auszudrucken.

Anwendung

Für erstellende Systeme:

Eine leichte automatisierte Dokumentation der vielseitigen und sehr unterschiedlich gestalteten alten analogen Impfpässe und die Beachtung der Prozesse im Praxisalltag, im Krankenhaus und weiteren Einrichtungen bei der Implementierung für eine praktikable Nutzung sollte das System ermöglichen.